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Unsere Geschichte

Unsere Geschichte – eine Philosophie ist erfolgreich

Entstanden ist die leben lernen gGmbH aus dem Projekt "leben lernen", das von 1992 -1996 für ein Enthospitalisierungsprogramm langjährig fehlplatzierter Patientinnen und Patienten psychiatrischer Abteilungen des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge (KEH) verantwortlich zeichnete.

Innerhalb dieser vier Jahre gelang es, einen Großteil dieser Personen in geeignete Wohneinrichtungen zu vermitteln. Für einen kleinen Teil der PatientInnen, die neben ihrer schweren geistigen Behinderung auch von neurologisch-psychiatrischen und somatischen Erkrankungen sowie schwerwiegenden Sinnes- und Körperbehinderungen betroffen waren, fanden sich jedoch keine adäquaten Wohnstättenplätze.

Aus dieser Situation heraus entstand 1996 die leben lernen gGmbH für diesen Personenkreis. Hier war es möglich, vorerst 24 Menschen mit schwerer geistiger Behinderung und psychosozialen Beeinträchtigungen ein bleibendes Zuhause zu bieten sowie einen Arbeitsplatz im heiminternen Tagesförderbereich. Aufgrund der großen Nachfrage an Wohnstättenplätzen für Menschen mit einer schweren geistigen Behinderung, die zusätzlich psychiatrisch, neurologisch und/oder somatisch beeinträchtigt sind, konnte leben lernen in den folgenden Jahren seine Angebote und Einrichtungen erweitern:

 

Leben und Arbeiten in Gemeinschaft

1999 erweiterten wir mit Eröffnung des Haus 12 die Wohnstätte auf dem Gelände des KEH um 8 Plätze. Erstmals hatte nun jeder Bewohner ein eigenes Zimmer. Jeweils vier Frauen und Männer bewohnten Wohnzimmer, Küche und Bad. So hatte jeder die Möglichkeit, an gemeinsamen Unternehmungen teilzuhaben oder sich in sein eigenes Zimmer zurückzuziehen.

2003 haben wir das neue Wohnhaus inmitten einer großzügigen Grünanlage auf der Spree-Halbinsel Alt-Stralau eröffnet. Hier haben 40 Personen in fünf Wohngruppen ein neues Zuhause gefunden.

2004 wurde der Umbau von Haus 10 auf dem Gelände des KEH fertig gestellt. 16 Frauen und Männer zogen ein.

Im Jahr 2008 wurde das komplett sanierte und behindertengerecht umgebaute Haus 17 auf dem Gelände des KEH mit Leben gefüllt. In zwei Wohngruppen zogen insgesamt 16 junge Frauen und Männer ein, die aus dem Elternhaus und anderen Einrichtungen der Behindertenhilfe zu uns kamen. Im anderen Flügel des Hauses erstreckte sich der Tagesförderbereich Herzberge über zwei Etagen.

Seit 2009 befinden sich in der Schreinerstraße, mitten im belebten Stadtteil Friedrichshain, zwei kleine Tagesförderbereiche. 2015 und 2016 kamen zwei weitere in direkter Nähe dazu.

Im Mai 2011 konnten wir im Haus 12 eine weitere Wohngruppe für acht Personen eröffnen.

Im Jahr 2010 wurde die interne Tagesstruktur, also auch unser Tagesförderbereich, im Land Berlin zum Angebot zur Beschäftigung, Förderung und Betreuung am Tag (ABFBT). Aufgrund der großen Nachfrage an Plätzen, vor allem durch Externe, konnten wir diesen am Standort in Lichtenberg erweitern.
Im Bürogebäude Berliner Luft befindet sich seit September 2012 der ABFBT "B02". Dort gehen acht Beschäftigte werktäglich den ganzen Tag arbeiten. Aufgrund der Einbindung in das Bürogebäude können hier auch kleinere Bürohilfsarbeiten für die Geschäftsstelle und andere Firmen, die sich in diesem Gebäude befinden, übernommen werden.

Im November 2012 wurde der erweiterte ABFBT "B06" in einem vierstöckigen Gebäude auf dem Werksgelände der Berliner Luft eröffnet. Dieser bietet bis zu 72 Beschäftigten auf einer Fläche von 1165 m² eine sinnvolle und wertschätzende Arbeit. Durch eine deutliche Spezialisierung der Räume für eine bessere Arbeitsorganisation erhält der ABFBT "B.06" seinen Werkstattcharakter.

Mit dieser Erweiterung und gleichzeitigem Umzug des ABFBT wurden die Räumlichkeiten im Haus 17 frei. Nach einem, den Anforderungen entsprechendem Umbau, zogen 2013 die Wohngruppen aus dem Haus 10 hier ein.

Im September 2016 entstand das ABFBT Gartenhaus im Haus 17. Dieses tagesstrukturierende Angebot ist speziell auf Menschen mit Behinderung ausgerichtet, die aufgrund ihrer Konstitution, individueller Umstände und/oder ihres Alters nicht mehr so belastbar sind.

Mit Wirkung zum 01.07.2018 wurden im Land Berlin die Leistungen Förderbereiche und ABFBT, die beide ähnliche tagesstrukturierende Angebote zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft beinhalten, harmonisiert und zu einem weiterentwickelten Angebot zusammengeführt. Unser Angebot wird in diesem Rahmen Schritt für Schritt in den neuen Leistungstyp Beschäftigungs- und Förderbereich (BFB) umgewandelt.


Inklusion durch innovative Wohnformen

Das Wohnangebot der leben lernen gGmbH haben wir im Januar 2010 um eine erste Außenwohngruppe erweitert. In einem Mietshaus im Bezirk Hohenschönhausen zogen 5 Frauen und Männer ein, die zuvor in verschiedenen Wohngruppen in den Wohnstätten gelebt haben. Dass Inklusion auch für Menschen mit einem erhöhten Unterstützungsbedarf möglich ist, konnten wir mit dieser Wohnform für diesen Personenkreis zeigen. Im August konnte eine weitere Wohnung für 5 Personen angemietet werden, mit der eine weitere Außenwohngruppe entstand.

Im Juni 2017 wurde das Inklusive Gemeinschaftshaus im Berliner Stadtteil Weißensee fertiggestellt (Für mehr Informationen bitte hier klicken: www.pi30.de). Hier leben 18 Menschen mit geistiger Behinderung, die eine Unterstützung rund um die Uhr benötigen, mit Familien, Studierenden und SeniorInnen unter einem Dach. Das Wohnen in kleinen Gruppen bzw. angeschlossenen Einzelappartements stellt eine Alternative zu bisherigen 8er Wohngruppen dar. Der gemeinsame Grundgedanke des Hauses für ein selbstverständliches Zusammenleben aller Bewohner ist die Bereitschaft sich untereinander nachbarschaftlich und ehrenamtlich zu helfen und zu unterstützen - Wohnen mit Engagement!

Inzwischen bieten wir 116 Menschen mit schwerer geistiger Behinderung und psychosozialen Beeinträchtigungen an verschiedenen Standorten ein Zuhause. 129 Menschen gehen in einem unserer ABFBT arbeiten. Dafür haben wir unser Team seit der Gründung von anfangs ca. 40 MitarbeiterInnen auf nunmehr 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erweitert. Getragen wird unsere Zusammenarbeit von der gemeinsamen Philosophie und dem Engagement, Menschen mit schwerer geistiger Behinderung im Leben zu begleiten, ihnen dabei eine anregende Umgebung zu schaffen, in der sie sich wohl fühlen, und gemeinsam mit ihnen leben zu lernen.

 

 

 

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